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Richtige interpersonale und intrapersonale Kommunikation beim ortsunabhängigen Arbeiten

Lesedauer: 11 Minuten

18. Februar 2025

Der Unterschied zwischen intrapersoneller und interpersoneller Kommunikation

Intrapersonelle Kommunikation ist der innere Dialog, aus dem Gedanken und Handlungen entstehen. Sie ist die Stimme in unserem Kopf, der wir uns nicht immer bewusst sind. Ein positives Selbstbild kann den inneren Dialog verbessern und uns so zu mehr Kreativität, höherer Konzentration und optimierter Entscheidungsfindung verhelfen.

Unser Gehirn arbeitet nicht immer rational. Trotz aller Bemühungen um die eigene Weiterentwicklung können wir unsere Unsicherheit oft nicht ganz abschütteln. Ohne den richtigen Umgang mit diesen können negative Gedanken die Moral und die Entscheidungsfindung beeinträchtigen.

Interpersonelle Kommunikation bezeichnet im Gegensatz zum Vorangegangenen den externen Dialog zwischen Personen. Sie umfasst den Austausch von Informationen, Ideen und Gefühlen sowie die Interaktion mit anderen durch Sprache, Körpersprache und soziale Signale. Die interpersonelle Kommunikation beeinflusst, wie wir die Welt wahrnehmen und in dieser handeln. Außerdem dient sie dazu, Beziehungen zu anderen aufzubauen.

Beide Kommunikationsformen beeinflussen gemeinsam die Teamdynamik.

Störungen bei der interpersonellen Kommunikation können negative innere Dialoge zur Folge haben. Beispiele hierfür sind übermäßige Beschäftigung mit dem Tonfall einer Person, Mutmaßungen in Hinblick auf Absichten oder Zeitverschwendung mit dem Versuch, unklare Botschaften zu interpretieren. Durch negative intrapersonelle Kommunikation laufen wir in die Gefahr, Feedback anderer falsch zu verstehen und als Kritik interpretieren. Dies führt zu Missverständnissen und belastet Beziehungen.

Daher ist es entscheidend, dass Sie Ihr Team beim Aufbau dieser beiden Kommunikationskompetenzen unterstützen. Im Folgenden kommen wir zu einigen Beispielen für positive und negative inter- und intrapersonelle Kommunikation.

Beispiele für intrapersonelle Kommunikation

Wir alle erleben intrapersonelle Kommunikation auf einzigartige Weise, geprägt von unseren Erfahrungen und davon, wie wir Situationen interpretieren. Jedoch gibt es einige gemeinsame Muster.

Positive interpersonelle Kommunikation:

  • Erfolg vorstellen: „Ich habe alles gelernt. Ich kann das.“
  • Kompetenz bestätigen: „Ich habe schon andere schwierige Situationen gemeistert. Ich schaffe das.“

Negative interpersonelle Kommunikation:

  • Selbstzweifel: „Warum habe ich das getan? Was habe ich mir dabei gedacht?“
  • Herausforderungen meiden: „Ich schaffe das nicht. Das ist einfach zu viel.“

Sich diese Gedanken bewusst zu machen, hilft dabei, ihre Auswirkungen auf unseren Kommunikationsstil im persönlichen und beruflichen Umfeld zu verstehen.

Beispiele für interpersonelle Kommunikation

Im virtuellen Arbeitsumfeld ist die Art der Kommunikation mit Kollegen von größter Bedeutung. Text und Zeichensetzung tragen zum Tonfall bei. Kleine Details können einen großen Unterschied machen.

Starke interpersonelle Kommunikation:

  • Konstruktives Feedback: „Die Präsentation war fantastisch. Beim nächsten Mal wäre vielleicht auch eine Folie mit wichtigen Metriken hilfreich.“
  • Klare Anweisungen: „Das sind wichtige Erkenntnisse. Nehmen wir die Vertriebstrends der letzten sechs Monate hinzu, damit wir mehr Kontext haben.“

Unkonstruktive interpersonelle Kommunikation:

  • Unterbrechung während einer Telefonkonferenz: „Moment, nein, machen wir es einfach auf meine Art.“
  • Passiv-aggressive Antworten: „Klar, wenn Sie das für die beste Idee halten …“

Das Potenzial für Missverständnisse ist in virtuellen Umgebungen höher als in herkömmlichen Arbeitsumgebungen, da kein regelmäßiger persönlicher Austausch stattfindet. Aus diesem Grund müssen Remote-Teams unbedingt mit Vorgehensweisen und Tools zur Erkennung dieser unvorteilhaften Muster ausgestattet werden, die sie in ihre tägliche Routine integrieren können.

Zwei vor einem Laptop dicht nebeneinander stehende Beschäftigte. Die weibliche Beschäftigte unterstützt ihren männlichen Kollegen.

So verbessern Sie die eigene intrapersonelle Kommunikation

Arbeit im Home-Office ist eine Kompetenz, die wie jede andere auch Zeit und Übung erfordert. Ein wesentlicher Aspekt bei der Verfeinerung dieser Kompetenz besteht darin, Muster in der eigenen intrapersonellen Kommunikation und deren Einfluss auf die Arbeit im Team zu erkennen.

Negative intrapersonelle Kommunikation und entsprechende innere Dialoge können aus normalen mentalen Probedurchgängen Worst-Case-Szenario-Denken entstehen lassen, das hinderliche Muster wie übermäßig entschuldigende Kommunikation oder übermäßige Zurückhaltung nach sich zieht. Bei der Arbeit im Home-Office werden negative Gedanken mitunter durch ein Gefühl der Isolation verstärkt, da hier keine persönliche Interaktionen stattfindet, die als Unterbrecher fungieren kann.

Nachfolgend werden Übungen und Rahmenbedingungen vorgestellt, die Ihnen helfen, Ihren inneren Dialog als Quelle der Kreativität und Unterstützung nutzbar zu machen.

Übung zum Umschreiben negativer Gedanken nutzen

Eine Schlüsselkompetenz der intrapersonellen Kommunikation besteht darin, zu erkennen wann und aus welcher Ursache negative Gedanken auftauchen.

Dies können Sie mithilfe der Übung „Umschreiben negativer Gedanken“ erlernen. Dieses Arbeitsblatt soll Ihnen helfen, Gedanken zu erkennen, zu bewerten und zu verändern, die Ihre Handlungen und Entscheidungen möglicherweise beeinflussen.

So nutzen Sie die Übung:

1. Machen Sie sich mit den „gängigen Denkweisen“ vertraut: Nehmen Sie sich nach einer Diskussion oder am Ende eines Gruppen-Meetings die Zeit, den „Leitfaden zu Denkweisen“ durchzugehen und die Aussagen „Die am wenigsten hilfreiche Denkweise, die ich am häufigsten verwende, ist ____“ und „Ich bin am besten darin, nicht hilfreiche Gedanken umzuprogrammieren, wenn ____“ vervollständigen.

Tabelle mit Beispielen für intrapersonelle Kommunikation
Tabelle mit Fragen und Antworten
Tabelle mit Textbeispielen und Denkanstößen
Aktivitätstabelle zum Ablegen von Gewohnheiten
Beispiel für ein Gespräch mit veränderter Perspektive
Elektronisches Dankbarkeitsboard

So stärken Sie die interpersonelle Kommunikation Ihres Teams

Der erste Schritt zur Unterstützung von Teams bei der interpersonellen Kommunikation ist der Aufbau einer Kultur des Vertrauens zwischen den Teammitgliedern. Vertrauen gibt den Ton an und beeinflusst, wie Botschaften aufgenommen werden. In einer vertrauensvollen Umgebung können im Team Meinungen geäußert, Fragen gestellt und Ideen offen ausgetauscht werden. Doch das Kennenlernen der Kollegen und der Aufbau einer von Vertrauen geprägten Kultur erfolgen jedoch nicht von allein.

Virtual First funktioniert bei Dropbox gut, weil wir bei der Entwicklung des Modells erkannt haben, dass sich nur durch zwischenmenschlichen Kontakt Vertrauen aufbauen und Beziehungen stärken lassen. Aus diesem Grund treffen wir uns regelmäßig persönlich und organisieren diese Treffen anhand klarer Ziele – sei es Teambuilding, die Ausarbeitung einer Strategie oder die Arbeit an dringenden Ergebnissen.

Im Folgenden finden Sie einige Tipps zur Verbesserung der interpersonellen Kommunikation im Team:

Bringen Sie Ihrem Team bei, verständlich zu formulieren

Herausragende interpersonelle Kommunikation am Arbeitsplatz soll dazu beitragen, gemeinsam effektiv zu arbeiten. Bei der virtuellen Zusammenarbeit verlassen wir uns außer auf Zoom stark auf die Kommunikation per E-Mail, Dokumentenfreigabe und Slack-Nachrichten. Daher gehen unsere Nachrichten und Absichten leicht in endlosen Threads und Textzeilen unter.

Eine Möglichkeit, für klare schriftliche Kommunikation zu sorgen, sind spezielle Schreibworkshops auf Basis unseres Toolkits Verständlich schreiben. Dieser Workshop lässt sich während eines Team-Meetings durchführen, damit sich Ihr Team einfacher ausdrückt, auf wichtige Punkte konzentriert und strukturiert kommuniziert, um Missverständnisse zu vermeiden.

So führen Sie den Workshop durch:

1. Erläutern Sie die fünf wichtigsten Regeln für gute Formulierungen: Vermitteln Sie Ihrem Team die Grundregeln guten, knappen schriftlichen Ausdrucks anhand von wichtigen Prinzipien, beispielsweise dem Herausstellen des Kerngedankens, statt diesen in unnötigen Details zu begraben. Verwenden Sie unser Arbeitsblatt „Schreiben 101“ in Dropbox Paper zur Präsentation von Positiv- und Negativbeispielen zu diesen Regeln, damit die Mitglieder vor Augen haben, wie effektive interpersonelle Kommunikation aussieht.

Arbeitsblatt „Schreiben 101“
Arbeitsblatt mit drei unterschiedlichen Textfeldern

Transformation der Kommunikation Ihres Teams

Sowohl die inter- als auch die intrapersonelle Kommunikation wirken sich darauf aus, wie Ihr Team seine Arbeit empfindet und welche Beziehungen es untereinander aufbaut.

Wenn die Mitglieder nicht das Gefühl haben, sich frei äußern zu können, und die Kommunikationsstile unklar sind, kann es passieren, dass die Mitglieder in eine Abwärtsspirale negativer innerer Dialoge verfallen. Sind Teammitglieder in diesem Kreislauf gefangen, ohne dass sie die Gelegenheit bekommen, ihre Gedanken zu klären oder Unterstützung zu suchen, kann dies auf die Interaktionen übergreifen und die Teamdynamik beeinträchtigen.

Beide Arten der Kommunikation sind Kompetenzen, die sich vermitteln lassen und Übung erfordern. Das Erkennen negativer innerer Dialoge ist nicht von jetzt auf gleich erlernt und ohne klare Richtlinien gelingt gute Kommunikation vermutlich nie.

Unser Rat? Stellen Sie Ihrem Team geeignete Tools und Richtlinien zu Verfügung, um einen Raum für ehrliche und hilfreiche (sowohl interne als auch externe) Kommunikation zu schaffen.

Möchten Sie weitere Übungen und Frameworks nutzen, die die Dynamik Ihres virtuellen Teams positiv beeinflussen? Sehen Sie sich unser komplettes Virtual-First-Toolkit an.

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